In Kroatien war es neulich zu einer Störung in einem Umspannwerk gekommen, was zu einer Überlastung von Teilen des Strom- und Elektrizitätsnetzwerks führte. Die damit verbundenen Probleme griffen in der Folge auch auf die Nachbarländer Kroatiens über.
Auf diese Weise kam es zum Einsetzen eines Dominoeffekts, welcher letztendlich zu einem temporären Blackout sowie Angebotsrückgängen im Elektrizitätsbereich von Kroatien über Italien bis hin nach Frankreich führte.
Das zugrundeliegende Problem konnte gelöst werden, doch es handelt sich nur um eine Frage der Zeit, bevor es zu weiteren Problemen dieser Art kommen wird. Der Hauptgrund, welcher dieser Annahme zugrunde liegt lautet wie folgt: Der beständige Anstieg von erneuerbaren und alternativen Energien im Energiemix.
In einem Bericht von Bloomberg hieß es zu diesem Zwischenfall, Bezug auf Quellen im europäischen Energiesektor nehmend, dass mit Blick auf den erfolgten Blackout sowie die wachsenden Risiken für Wiederholungen dieses Vorfalls, den erneuerbaren Energien niemand eine direkte Mitschuld geben würde, obwohl offensichtlich sei, dass die zu beobachtenden Veränderungen im europäischen Energiemix diese Risiken deutlich erhöhten.
Die aktuelle Situation hat mit dem Problem der Taktfrequenz im lokalen Stromnetz zu tun. Für gewöhnlich liegt diese Taktfrequenz bei 50 Hertz, wie es bei Bloomberg mit Verweis auf Experten weiter hieß. Wenn die Taktfrequenz von diesem Standardniveau abweicht, kommt es zu Beschädigungen von miteinander verbundenen Equipment-Gütern, weshalb es in der Folge zu Stromausfällen kommt.
Eine unveränderte Taktfrequenz wird unter normalen Umständen durch jene (Masse-)Trägheit verursacht, die im Zuge von durch fossile Brennstoffkraftwerke – oder alternativ Atomkraft- und/oder Wasserkraftwerke – betriebenen Turbinen erzeugt wird.
Da Europa seine Kohle- und Nuklearkapazitäten reduziert, minimiert sich in diesem Zuge auch die zuvor angesprochene (Masse-)Trägheit, wodurch die Strom- und Elektrizitätsnetze wiederum anfällig für Abweichungen von der Standardtaktfrequenz werden.
„Das Problem wird nicht direkt durch das wachsende Aufkommen von erneuerbaren Formen der Energie, sondern vielmehr durch einen kontinuierlichen Rückgang der konventionellen Energiekapazitäten verursacht“,
wie ein namhafter Experte des Institute of Energy Economics an der Universität Köln gegenüber Bloomberg ausführte.
Ebenso gut ließe sich behaupten, dass es nicht die Pandemie sei, die große Schäden in der globalen Wirtschaft anrichtet, sondern ein Mangel an gesunden Menschen, die sich dazu in der Lage sehen, die globale Wirtschaft weiterhin am Laufen zu halten. Sowohl Wind- als auch Solarenergie weisen – unter Berücksichtigung von geringeren CO2-Emissionen – Nachteile gegenüber herkömmlichen Energieträgern auf.
Hierbei handelt es sich in erster Linie um deren zeitlich unbeständige Erzeugung. Diese Unbeständigkeit in der Erzeugung führt dazu, dass keine ausreichende (Masse-)Trägheit zustande kommt, um die Stromnetze auf einem Taktfrequenzniveau von 50 Hertz zu halten.
Lokale Energieunternehmen wissen um dieses Problem.
„Es handelt sich nicht um die Frage, ob es in Teilen Europas zu einem Blackout kommen wird, sondern lediglich darum, wann und zu welchem Zeitpunkt ein solches Ereignis eintreten und geschehen wird“,
wie Stefan Zach, Kommunikationsleiter bei dem österreichischen Energieversorger EVN durch Bloomberg zitiert wird.
„Es könnte selbst in Ländern zu Blackouts kommen, die über hohe Standards in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz ihrer Stromnetze verfügen.“
Dieses Problem wird jedoch nicht in einem ausreichenden Maße durch die Medien an eine breite Öffentlichkeit herangetragen. Wäre dies anders, würden all jene Personen, die sich in verantwortungsvollen Positionen befinden, heißt also Entscheidungsträger, zum sofortigen Handeln entschließen.
Im Bericht von Bloomberg wird unter anderem auf die Energiespeicherung und Batterien eingegangen. Batterien sehen sich zum aktuellen Zeitpunkt und mit Blick auf deren Reifegrad jedoch (noch) nicht dazu in der Lage, für jene (Masse-)Trägheit zu sorgen, die durch Turbinen in Kohlekraftwerken erzeugt wird, und welche die Strom- und Elektrizitätsnetze bei einer Taktfrequenz von konstant 50 Hertz halten.
Batterien könnten im Falle eines kurzen Versorgungsausfalls einspringen, doch Batterien sehen sich aus heutiger Sicht nicht dazu in der Lage, die Versorgung von Millionen von Privathaushalten samt Industriefabriken aufrechtzuerhalten. Hierzu braucht man nur einen Blick auf die weltgrößte Batterie, die sich zurzeit in Australien im Bau befindet, zu werfen.
Über eine Kapazität von 300 MW/450 MWh verfügend, wird sich diese Batterie dazu in der Lage sehen, über eine halbe Million Privathaushalte mit Energie zu versorgen. Dies jedoch für nur für eine Stunde. Probleme, die nach Art jenes Ereignisses in dem kroatischen Umspannwerk auftreten, werfen einen Lichtkegel auf die Tatsache, dass viele Befürworter von alternativen und erneuerbaren Energien einige Dinge nicht gerne reden möchten.
Hierzu zählt unter anderem die vielerorts aufkommende Frage, ob Kapazitäten im Wind- und Solarenergiebereich nicht vielleicht in einer zu hohen Geschwindigkeit Bestandskapazitäten hinzugefügt werden, während fossile Brennstoffe zu schnell aufs Altenteil verbannt werden.
Blicken wir nur auf Deutschland. Das Land reduziert seine Nuklear- und Kohlekapazitäten in einem hohen Tempo. Und trotz allem generiert Deutschland, das als Musterland im Bereich der erneuerbaren Energien in der Europäischen Union gilt, zurzeit mehr Energie aus Kohle als aus Wind, ganz einfach deshalb, weil der Wind nicht beständig bläst.
Momentan generiert Deutschland auch keine Solarenergie, mit dessen jahreszeitlich bedingten Wetterphänomenen insgesamt keine guten Voraussetzungen für optimale Bedingungen aus Sicht von Solarfarmen einhergehen, weil Winter ist. Blicken wir zurück auf den Sommer des letzten Jahres und die sich wiederholenden Stromausfälle in Kalifornien.
Im vergangenen Jahr litt der amerikanische Bundesstaat unter einer sommerlichen Hitzewelle. Rund ein Drittel des kalifornischen Stromangebots stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Zum damaligen Zeitpunkt lehnten offizielle Repräsentanten es ab, dieser Tatsache ins Auge zu blicken, um hierin die womögliche Ursache für die erfolgten Stromausfälle zu erkennen.
Ganz unabhängig von einem solchen Eingeständnis bleibt es bei der Tatsache, dass sich die Stromerzeugung durch Solarfarmen während den Sonnenuntergängen just zu einem Zeitpunkt als rückläufig erweist, zu dem es zu einer wachsenden Energienachfrage durch die privaten Haushalte kommt.
Zum selben Zeitpunkt, zu dem der Bundesstaat seine Gaskraftwerke entsorgt, verfügt Kalifornien nicht über genügend andere Stromerzeugungskapazitäten, um das ausfallende Angebot zu substituieren. Hier folgt ein weiteres Beispiel: Im Jahr 2018 kam es im Vereinten Königreich zu einer neun Tage anhaltenden Durststrecke, in der durch Windradfarmen keine Energie erzeugt wurde.
Warum? Weil es damals zu einem Ereignis kam, das in der örtlichen Presse als Winddürre bezeichnet wurde. Die daraus resultierende Situation hatte einen tageweisen Anstieg der Strompreise zur Folge. Großbritanniens Regierung verfolgt aktuell den Plan, das gesamte Land mittels aus Windkraft gewonnener Energie zu betreiben.
Aus dem Blickwinkel von Ereignissen und Geschehnissen in der Vergangenheit mag dies ein wenig riskant erscheinen. Im Fall von erneuerbaren Energieträgern handelt es sich um eine großartige Sache. Wenn diese einmal produziert worden sind, emittieren weder Solarpaneele noch Windkraftturbinen über deren gesamte Lebensdauer hinweg Treibhausgase.
Insbesondere Solarenergie ist zu einer recht günstigen Methode avanciert, um im Hinblick auf das Energieangebot relativ unabhängig zu werden, falls jemand in einem sonnigen Teil dieses Erdballs lebt. Bisher sind sowohl Solar- als auch Windenergie als goldene Lösung hinsichtlich des Emissionsproblems auf unserem Planeten hochstilisiert worden. Bei Licht besehen sind sie das nicht. Es gibt für dieses Problem schlichtweg keine goldene Lösung.
„Was heißt das für mich konkret!?“
Umso schneller Entscheidungsträger sich dieses Tatbestands bewusst werden, desto schneller können sie daran arbeiten, erneuerbaren Energien mit einer Versorgungszuverlässigkeit der Strom- und Elektrizitätsnetze zu versöhnen. Andernfalls könnte es zu einer unwillkommenen Wiederholung von Ereignissen kommen, die sich ehemals in einer Reihe von Sowjetblock-Ländern in den 1980iger Jahren beobachten ließen. Dort kam es zu Stromausfällen, die über viele Monate, wenn nicht gar Jahre, anhielten. Es bleibt zu hoffen, dass dem europäischen Kontinent solche Erfahrungen, wie sie heute beispielsweise in vielen afrikanischen Ländern noch gemacht und erlebt werden, erspart bleiben werden.
Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / 2021 / @ oilprice.com
Kommentare
Der Vortrag klang sehr fundiert, auch mit mathematischen Tabellen, und überzeugte mich auch vom Autor her viel mehr, als das ewige Gerede, dass ohne Atomstrom alles zusammenbricht. Da ich schon älter bin (aber nicht zu alt um selbstständig zu denken), kenne ich das Black-Out-Geschwafel und die Behauptung alternative Energie gebe es nie genug und nicht in der Nacht, nicht in der Windstille und nicht ... und nicht ... schon seit denke ich so 20 Jahren.
Gemäß diesem Vortrag ist in der BRD + EU-Verbund alternative Energie schon jetzt genug (oder nahezu genug) vorhanden, wenn man diese nur mit gutem Strom-Netzt (über mehrere Länder, Spanien bis Norwegen) und intellegenten Lösungen nutzen würde.
Die wirklich fehlende Infrastruktur sind die Sromnetze, die in BRD + EU Corona-Impfungs-Langsam und Bürger-Einspruchs-Behindert wohl auch nicht so schnell fertiggestellt werden können.
"in einer Reihe von Sowjetblock-Ländern in den 1980iger Jahren beobachten ließen. Dort kam es zu Stromausfällen, die über viele Monate, wenn nicht gar Jahre, anhielten"
Davon höre ich das erste Mal - was ist die Informationsquelle dazu ?
Da kann es dann schon mal eng werden, auch in einem intelligenten Verbundnetz quer durch Europa. Der Energieerhaltungssatz gilt auch für Politiker, dieses Gesetz lässt sich auch mit Zwei-Drittel-Mehrheit nicht im Bundestag ändern.
Viel Spaß beim Süppchenkochen im Kerzenschein.
Vielen Dank für die Information.
2021
Bis 31. Dezember: Die deutschen Kernkraftwerke Brokdorf (Schleswig-Holstein), Grohnde (Niedersachsen) und Gundremmingen C (in Bayern) sollen abgeschaltet werden (Atomausstieg).
Die nachfolgende Frage ist durchaus ernst gemeint: Welchen Diesel-Generator empfehlen Sie zu kaufen?
Herzliche Grüße
Lisa
Unser Land mit dem größten Industrieunternehmendichte in Europa und den höchsten Strompreisen fährt einen Energie Harakirikurs ala card.
Langsam aber sicher geht mir diese Regierung mit einer alten Matrone an der Spitze die alles mitspielt was unser Land und unsere Nation langsam aber sicher in Richtung Abgrund bugsiert, gewaltig gegen Strich.
Wir werden noch unser "blaues Wunder" erleben.
Zudem steigt der Strombedarf von Luft Wärmepumpen, da bei ca. -5C* nur noch rein elektrisch geheizt wird. Wird auch mehr geheizt wegen kalt.
Zum Schluss kommt die E Mobilität. Bei kalten Batterien sinkt die Kapazität bzw. Muss mehr geladen werden.
Lösungen gibt es, nur werden diese bei der aktuellen Politik nicht gefördert.
Der bums wird kommen und keiner wird Schuld haben...
Bis 31. Dezember 2022 Steigt Deutschland vollständig aus der Stromerzeugung mittels Kernenergie aus. Die letzten drei deutschen Kernkraftwerke (Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2) sollen dann abgeschaltet und zurückgebaut werden.
Ein Endlager Konrad wird in Salzgitter (bei Braunschweig) für unseren Atommüll 2027 fertiggestellt.
Ich kann sehr gut verstehen welche Gedanken den Ausstieg antreiben. Wenn es erlaubt ist möchte ich den jungen Menschen einen Film ans Herz legen.
Die fünfteilige Serie „Chernobyl" erzählt von der Reaktorkatastrophe am 26. April 1986 in UdSSR. Es ist eine Mischung aus einem Dokumentarfilm und einem Drama. Kleine Details, getreue Darstellung, historische Bilder und wirklich gute schauspielerische Leistungen machen diesen Film zur einer hochkarätigen Serie.
Übrigens diese wurde von HBO in coopération mit SKY verfilmt, zur Erinnerung HBO hat auch «Game of Thrones» produziert. (Die HBO-Aktie erscheint durchaus als Anlagetitel Interessant.)
Zum Thema Kernfusion Fokushima in Japan gibt es mittlerweile wirklich gute YouTube Dokumentationen.
Zusammenfassend kann ich nur empfehlen nicht lange zu schlafen, sondern die Ärmel mal hoch zu krempeln und etwas tun, darüber zu philosophieren ist zwar bei einer Tässle Tee, oder Einem Gläschen Wein sehr angenehm, bringt uns aber net wirklich weiter.
Erfindet das Leben bitte neu! Sauberer und besser als unsere Generation es getan hat!
Herzliche Grüße
Lisa
vielen Dank für den "erhellenden" Bericht, trotz Energieknappheit.
Zu viele Theoretiker oder wie nennt man die Leute, die Entscheiden?
Gibt es da nicht auch ein Video-Energie-Bericht von Frau Merkel, von Davos 21, indem nur Theoretiker aus den Unis und FH schreiben, aber niemand der eine Reputation aus der Wirtschaft hat? Ich verweise dazu auf tichyseinblick.
Ich freue mich schon darauf, wenn es Zeiteinteilungen für Strom zu Hause geben wird, weil wir (also, alle außer die Entscheider / oder die "to big to whatever / Führer) zu viel Strom verbrauchen.
Nennt sich das dann auch Energiemanagement! @jjkleber: Entschuldigung, soll kein Angriff auf ihren Kommentar sein, aber das passte gerade dazu.
Ist schon schade, dass Menschen auch noch Strom brauchen, besonders jetzt, wo alle zu hause bleiben dürfen, bzw. müssen.
Und dann noch von 5G und 4.0 sprechen und sich wundern, dass mehr Strom verbraucht wird.
Ein heute 20jähriger verbraucht mehr Strom als ein 20jähriger vor 10 / 20 / 30 oder 40 Jahren.
Grüße
Franck
Vielen Dank für Ihren Hinweis auf den Vortrag eines Forschers eines Helmholz-Zentrums in München.
Damit haben Sie bereits in wenigen Sätzen spielend das Niveau dieses CC-Beitrags übertroffen.
Jetzt bin ich allerdings am Rätseln, welchen Sie gemeint haben könnten - etwa die Dissertation von Andreas Kamper aus dem Jahre 2009?
Oder diesen Vortrag:
==> SMART ENERGY GRID DER ZUKUNFT –SECURITYPROBLEME UND LÖSUNGSANSÄTZE
Dr. Hubert B. Keller
https://www.helmholtz.de/fileadmin/user_upload/01_forschung/01_Energie/Energie_System_2050/Smart_Energy_Grid_der_Zukunft_%E2%80%93_Securityprobleme_und_L%C3%B6sungsans%C3%A4tze.pdf
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@Wirtschaftsfacts-Gastautor
Da sage ich nur:
"Si tacuisses..." [1]
Schon zum Einstieg geht es nämlich falsch los, wenn es heißt: "Zu Beginn dieses Monats geschah etwas in Europa."
Korrekt wäre gewesen "Zu Beginn dieses Jahres (2021) geschah etwas in Europa.".
Der Beitrag, auf den der "Wirtschaftsfacts-Gastautor" verweist, datiert nämlich auf den 31. Januar 2021; die Quellenangabe unter "@ oilprice.com" kann man als Leser leicht übersehen.
Jetzt ist es bereits Februar - schon gemerkt???
Sie haben also einfach nur abgeschrieben; peinlich...
Der besagte Vorfall war am Freitag, den 08.01.2021, 14:05 Uhr [2].
Herr Reitschuster hat mit dem Niveau seiner Beiträge zur - sagen wir mal - Energiewende versus Netzstabilität, bereits Ende Januar zwei bis drei Gänge höher geschaltet als Cashkurs, was ich gestern Abend zu meiner Freude (aber eben leider erst jetzt...) entdeckt habe [3].
Ich darf hier aus dem v.g. Artikel Herbert Saurugg, DEN Experten für die Bewältigung von Blackouts, zitieren mit einem Kernsatz des Interviews:
"Man sollte aber nicht nur den Erneuerbaren den schwarzen Peter zuschieben. Die Politik hat falsche Anreize und Rahmenbedingungen geschaffen.
Sie müsste von allen Stromerzeugern einfordern, dass diese ab einer bestimmten Menge in der Lage sein müssen, für eine gewisse Zahl von Stunden pro Jahr Strom zu liefern.
Das in Kombination mit Auflagen, was etwa den CO2-Ausstoß betrifft. Dann müssten sich die Stromhersteller zusammentun und mehr Speicherkapazitäten aufbauen."
++++
Was ich hier darlegen will:
Wenn man der "Energiewende" (ich verurteile übrigens dieses Wort, da finsterstes und verdummendes Merkel-Neusprech...) Probleme bei der Netzstabilität zur Last legt, ist das nämlich die halbe Wahrheit, und Halbwahrheiten sind nicht selten ausgewachsene Lügen!
Durch Nachplappern der irreführenden Argumente der großen Energie(r)versorger werden diese nämlich nicht richtiger.
Immerhin noch korrekt der Hinweis auf die ungünstige Reduktion von Masseträgheiten im europäischen Stromnetz aufgrund des Abbaus von Großkraftwerken aller Art, wozu u.a. Atom- und Kohlekraftwerke gehören.
Der Wegfall rotierender Massen von sehr großen Generatoren im Stromnetz reduziert nämlich die sog. Momentanreserve, welche durch Regelungstechnik wie etwa große Speicher leider nicht komplett ausgeglichen werden kann.
Das wissen alle Techniker und Ingenieure, welche sich schon mal mit der Dynamik von Regelungssystemen beschäftigt haben.
Je schneller die Reaktionen auf Störungen in einem System erfolgen sollen, umso schwieriger wird es nämlich, diese durch einen Regelkreis auszugleichen.
Deshalb brauchen wir unbedingt eine ausreichende Momentanreserve im Stromnetz; sogar schnell regelnde Batteriespeicher reagieren etwas langsamer.
+ + +
Ich habe auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen; allerdings komme ich mit Sicherheit der Wahrheit sehr viel näher als dieser Beitrag, wenn ich (ähnlich wie Hr. Saurugg) sage:
Die Instabilitäten in unseren Stromnetzen kommen ursächlich nur indirekt durch den größeren Anteil an Erneuerbaren Energien.
Am 8. Januar war es übrigens ein Ausfall einer Komponente im Stromnetz mit einer nachfolgenden Kettenreaktion von Überlastungen und automatischen Abschaltungen weiterer Netzkomponenten.
Problematisch sind jedoch unter anderen Instabilitäten durch den Stromhandel (daher Schwankungen bevorzugt zu vollen Stunden), des weiteren die Vernachlässigung der Netzdynamik, weil die Momentanreserve durch den Abbau von Großkraftwerken reduziert wird, ohne Ersatz zu schaffen durch Speicher und regelbare Kraftwerke wie etwa Gaskraftwerke.
AKW und große Kohlekraftwerke, welche geplant abgebaut werden, könnten das Netz stützen, indem der nicht nukleare Teil mit den großen elektrischen Generatoren belassen würde, um die vorhandenen Maschinen zu weiter zu nutzen und als Momentanreserve mitlaufen zu lassen.
Sinnvoll wäre es, die mechanischen und elektrischen Verluste jeweils durch ein kleineres Gaskraftwerk vor Ort (ich schätze, 50 MW Gasturbinen statt den üblichen atomar gespeisten 1.000 MW elektrisch wären sinnvoll) auszugleichen.
Stromleitungen wären da auch keine neuen mehr mühsam zu genehmigen und zu bauen, da ebenso bereits vorhanden.
Die AKW-Standorte werden uns ohnehin als bisher nicht offiziell deklarierte dezentrale atomare Endlager noch auf Jahrzehnte erhalten bleiben, da die Endlagerung weltweit immer noch nicht gelöst wurde.
Durch die Nutzung derer großen Generatoren als Momentanreserve könnten die ausrangierten AKW wenigstens noch einen Nutzen bringen.
Und wenn die Stromnetze als Energiezellen im Sauruggschen Sinne (bitte seine homepage studieren; das ist mühsam aber lohnend!) aufgebaut würden, könnte das Stromnetz im Idealfall fast nicht mehr "totzukriegen" sein; auch bei verschiedensten inneren und äußeren Störungen.
Wer Solarenergie (damit auch den Wind, denn der bezieht seine Energie ebenso aus der Sonneneinstrahlung) schlechtredet, sollte bitte auch gleich das Essen einstellen.
Denn alle unsere Nahrung kommt letztlich von der Sonne:
Pflanzen betreiben Photosynthese und gewinnen dadurch Energie zum Aufbau von Biomasse und energiereichen Verbindungen.
Dunkelphasen überbrücken sie durch chemische Speicherung.
Das funktioniert schon seit Hunderten von Millionen Jahren!
Wir müssen die Erneuerbaren Energien (EE) nach diesem Vorbild nutzen; also Sonne plus (chemische) Speicher.
Nur so funktioniert es - ohne Ewigkeitskosten durch Atommüll [7][8] und ohne die Förderung aggressiver politisch instabiler Regime, indem wir Milliarden für Öl und Gas zahlen.
Wir brauchen Wind, Photovoltaik, Biomasse und das alles möglichst aus dem eigenen Land.
Dazu einen Teil schnell regelbare Batteriespeicher sowie mechanische Momentanreserve zur Netzstützung.
Des weiteren brauchen wir schnell regelbare Gaskraftwerke zum Ausgleich für Dunkelflauten und keinen zu schnellen Abbau von Großkraftwerken, solange die Alternativen nicht ausreichend vorhanden sind.
Langfristig gesehen die Nutzung von Power-to-Gas nach Prof. Michael Sterner, weil wir mit Gas alles machen können:
Zuverlässige Langzeitspeicherung, Strom, Wärme, Mobilität, Rohstoff für chemische Synthese.
Das wird einiges kosten; aber im Unterschied etwa zur hochsubventionierten Kernenergie mit Ewigkeitskosten für eine Million Jahre Endlagerung (nach nicht mal 100 Jahren Nutzungszeitraum!) [7][8] könnten wir eine echte Kostentransparenz erhalten, dazu weitgehende Freiheit von energiepolitischer Erpreßbarkeit durch Förderländer fossiler Energien.
Natürlich hätte so ein Energiesystem weitere positive Effekte durch Schaffung von Arbeitsplätzen im Inland.
Unser Oligopol der vier großen Energie(r)versorger möchte natürlich lieber die subventionierten AKW erhalten, welche für den Betreiber eine veritable Gelddruckmaschine sind.
Der Bau von Stromleitungen erbringt ihnen eine hohe garantierte Rendite, was leider vielen Menschen nicht bekannt ist.
Leitungen verlagern Energieüberschüsse aber nur räumlich; nicht zeitlich wie es Speicher und regelbare Gaskraftwerke könnten.
Windkraftanlagen müssen dezentraler als bisher gebaut werden; dann brauchen wir nicht mehr so viele Leitungen von der Nordsee bis nach Bayern...
Speicher und gut regelbare Gaskraftwerke können dagegen aufgrund von Fehlanreizen durch den Staat nur schwerlich rentabel betrieben werden.
Da setzt man natürlich lieber die Propagandamaschine in Gang, als etwas für das Land zu tun und wiederholt mantraartig die Lügen über die EE.
+ + +
Also hört hier bitte, bitte, bitte wenigstens auf Cashkurs endlich mit dem hirnlosen Nachbeten dieser Lügen und dem EE-bashing auf; es reicht!
Ich bin hier fachlich ein höheres Niveau gewohnt; warum bekommen echte Experten wie Herr Saurugg hier nicht auch mal Gelegenheit zu sprechen?
Wirtschaftsfacts-Gastautor, O(h) si tacuisses, philosophus mansisses! [1]
+ + + +
Und zum Ende noch eine ernste Warnung [6]:
Mit der Physik verhandelt man nicht.
Die Physik betrügt man nicht.
Die Physik braucht wie alle Naturgesetze, keine Menschen.
Wer glaubt, Naturgesetze umgehen zu können, wird unweigerlich bestraft werden.
Zu große Ignoranz mendelt sich aus.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Quellen:
+ + + + + + +
[1]
Dieser Sinnspruch stammt vom spätrömischen Gelehrten Boëthius: „Si tacuisses, philosophus mansisses.“ – „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben.“
In seinem Werk „Trost der Philosophie“ fragt ein Angeber „Intellegis me esse philosophum?“ – „Siehst du ein, dass ich ein Philosoph bin?“
Seine Antwort: „Intellexeram, si tacuisses.“ – „Ich hätte es erkannt, wenn du geschwiegen hättest.“
+ + + + + + +
[2]
==> Schwerer Zwischenfall am 8. Jänner 2021, 14:05 Uhr
Frequenzabfall unterschreitet erste Abschaltgrenze von 49,8 Hz
https://www.saurugg.net/2021/blog/stromversorgung/bedenkliche-ereignisse-2021
Am Freitag, dem 8. Jänner 2021 kam es um 14:05 Uhr zu einem gravierenden Vorfall im europäischen Stromversorgungssystem, der im größten zusammenhängenden Stromnetz der Welt zu einer Netzauftrennung führte.
...
Die ursprüngliche Annahme, dass der Auslöser ein Ereignis in Rumänien war, hat sich mittlerweile (26.01.21) als falsch herausgestellt.
Vielmehr ereignete sich das Auslöseereignis in Kroatien, wodurch es zu einer Überlastung von 13 weiteren Knotenpunkten in Südosteuropa (Kettenreaktion bzw. Kaskade) kam.
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[3]
Blackout-Experte: „Europaweiter Blackout binnen fünf Jahren“ "Die Politik hat falsche Anreize und Rahmenbedingungen geschaffen"
https://reitschuster.de/post/interview-blackout/
Ein Gastbeitrag von Elias Huber, Veröffentlicht am 26. Januar 2021
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[4]
Ausführlicher dargelegt habe ich den üblichen bullshit und das stumpfsinnige Erneuerbare Energien-bashing in diesem Beitrag:
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Watt? Kleine Kurzschlüsse im Portemonnaie
https://www.cashkurs.com/kolumne/beitrag/watt-kleine-kurzschluesse-im-portemonnaie/
19.01.2021 Autor: Frank Meyer
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[5]
Außerdem hier; auch mit Erläuterung akuter Gefahren durch AKW bei Blackouts:
Cashkurs-TV - Marktupdate - Auswirkungen eines Blackouts & Erste Hilfsmaßnahmen
https://www.cashkurs.com/cashkurs-tv/beitrag/marktupdate-auswirkungen-eines-blackouts-erste-hilfsmassnahmen/
02.07.2019 Autor: Dirk Müller
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[6]
Mathias Dalheimer: Wie man einen Blackout verursacht
https://www.youtube.com/watch?v=yaCiVvBD-xc
Mathias Dalheimer, media.ccc.de, 30.12.2015
Der steigende Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung und der zunehmende Handel mit Strom erhöht die Belastung der Stromnetze. Welche Auswirkungen hat das auf die Netzstabilität? Wann kommen die Stromnetze an ihre Leistungsgrenze? Wie kann ein gezielter Angriff auf das Europäische Verbundnetz aussehen? Was müsste man tun, um einen Blackout zu verursachen?
Und: Wie können wir unsere Stromnetze umbauen, damit das nicht passiert?
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[7]
Studie: Atomkraft ist nicht nachhaltig und hilft nicht im Klimawandel
https://www.heise.de/news/Studie-Atomkraft-ist-nicht-nachhaltig-und-hilft-nicht-im-Klimawandel-5046080.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Österreich hat eine Expertin damit beauftragt, die Atomkraft mit Erneuerbaren Energien zu vergleichen.
Sie kommt nach Studienstudium zu eindeutigen Schlüssen.
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[8]:
100 gute Gründe gegen Atomkraft
https://www.100-gute-gruende.de/gruende/
Das unsere Top Top Politiker meist wenig von Elektrotechnik verstehen wird uns noch allen bewusst werden.
So mancher Grünen Politiker kennt nicht mal den Unterschied zwischen Gigabyte und Gigawatt:(
Wir haben in Deutschland schon den teuersten Strom in der EU, wenn es dann auch noch mit der Netzstabilität vorbei ist wird sich die Industrie noch genauer überlegen, wo sie die nächste Fabrik baut oder sogar schließt :(
Gruß
Hoffentlich ist dann am Morgen genug Saft in der Batterie wenn ich zur Firma fahren möchte :-).
Abgesehen von der notwendigen Infrastruktur, wird die Steuerung eines solchen Systems eine Menge Energie verbraten.
Betreibt man keine Insellösung mit separatem Stromkreis, muss man leider den überschüssigen Strom verkaufen, obowohl die Sonne ja noch für jeden kostenfrei scheint. Es wäre mal interessant zu sehen, was passieren würde, wenn Autarkie anstatt Ertrag für viele Hausbesitzer und öffentliche Gebäude im Vordergrund stehen würde.
https://www.youtube.com/watch?v=DKc7vwt-5Ho
Wir haben weltweit die höchsten Strompreise, und unsere Stromversorgung kann nur noch auf Kosten unserer europäischen Nachbarn sichergestellt werden. Haben Wir zu viel Strom, müssten Wir mitunter sogar Geld dafür bezahlen, das uns unsere Nachbarn diesen Strom abnehmen. Haben Wir zu wenig Strom, kaufen Wir französischen Atomstrom, und Kohlestrom aus Osteuropa dazu. Dieses ist mittlerweile Standard.
Wenn nennt man so etwas?
Heuchelei und Pharisäertum würde ich sagen!
Wie ein gleichzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie und aus der Kohleverstromung funktionieren soll, hat mir bisher noch niemand schlüssig erklären können! Und den ganzen Verkehr will Deutschland in den nächsten Jahren auch noch elektrifizieren. Allein die dafür notwendige Kraftwerkskapazität ist gigantisch!
Meiner Meinung nach sollten Wir Kernkraftwerke der neuesten Generation bauen...und gut ist!
Die sind sicher und effizient.
Nicht mehr zu vergleichen mit den Reaktoren, die jetzt still gelegt werden....
Leider dürfte so eine Politik in unserem Land nicht mehr mehrheitsfähig sein.
So wird der Strompreis wohl weiter durch die Decke schießen und die Stromimporte aus dem Ausland auch!
Danke Frau Merkel an Sie und Ihre grünen Freunde!
Wäre es nicht auch etwas merkwürdig, wenn wir die hochkomplexe Kernspaltung zur Energiegewinnung meistern können (wenn auch mit nicht akzeptablen Restrisiken), aber nicht Energienetze fit machen können für fluktuierende Energien?
Wie der Vorkommentator es bereits formulierte: Politisch muss man den Wechsel wollen und dann auch Geld in die Hand nehmen und die Netz modernisieren. Wenn es aber bei allen Entscheidungen nur darum, das Überkommene zu bewahren, dann ist es kein Wunder, wenn in der Energiewende nichts (mehr) zusammenpasst. Wie es dazu kommen konnte? Der zu früh verstorbene Politiker Hermann Scheer hat das in seinem Buch "Der energethische Imperativ" schon vor Jahren beschrieben.
2005 gab es übrigens OHNE Einfluss der Erneuerbaren in den USA und Canada einen langen und riesigen Blackout. Das kann passieren, wenn alles miteinander verbunden ist. Der grenzüberschreitende Energiemarkt erleichtert vieles, aber schafft natürlich auch Restrisiken. Das gilt es gut abzuwägen.
Das derzeit nicht vorhandene Supernetz speichert also den Strom, damit wir bei Ausfällen von Wind und Solar und einer Steigerung des Strombedarfs um mindestens 50 % weil Millionen von Fahrzeugen auch noch Strom brauchen. Auch wenn die Forscher gewiss eine gute Alternative im Vortrag, den sie besuchten, vorgestellt haben, zeigt der obige Artikel ganz eindeutig, dass man eine über ein Jahrhundert gewachsene Struktur eben nicht mal so in ein paar Jahren ersetzen kann. Die Energiewende in Deutschland wird mit überstürzten politisch gefärbten Geschenken an die Grünen vollzogen und alle, auch sie, bezahlen den höchsten Strompreis der Welt. Maßvolles vernünftiges Handeln ist leider nicht mehr ausreichend vorhanden. Ich freue mich über diesen Artikel, der wieder mal auf die Unsinnigkeit dieser Energiewende hinzeigt.
Und erkundigen Sie sich doch auch bitte über die Entsorgung von alten Windräderblättern https://www.focus.de/finanzen/boerse/rotorblaetter-werden-zum-problem-im-massengrab-4-000-windraeder-jaehrlich-landen-auf-dem-sondermuell_id_11639296.htm
gleiches gilt für Solarzellen
https://www.bazonline.ch/schweiz/die-verheerende-bilanz-von-solarenergie/story/26546197
Was ist mit dem bösen CO2 was wir unbedingt vermeiden müssen?
https://www.focus.de/wissen/klima/flaeche-in-amazonas-groesse-ueberraschende-nasa-studie-zum-klimawandel-die-welt-ist-gruener-als-vor-20-jahren_id_11401420.html
Alles vernünftig und in Maßen ohne hysterisches Untergangsgeschrei umbauen. Jedoch davon sind wir weit entfernt. So wie heute das Geschrei über den Superschneesturm mit Beweisbildern von 1979.
Wir haben endlich mal wieder Winter und es es ist richtig kalt. Das paßt ja nun gar nicht ins Klima- u. Energiewendekonzept.
Herr jjkleber. Wenn ich drch das Haus spaziere, in dem wir wohnen, fehlt die Idee für "Gas-Zentral-
Heizung" (wenigstens in einem Raum) in Betrieb zu halten resp. einen Raum zu erwärmen ? Weiss jemand von Ihnen eine Lösung ?
Ihre "neueweltderliebe".
Bitte nicht schon wieder Wetter und Klima verwechseln. Wird mit der Zeit einfach langweilig.